Tätigkeitsbericht
Tätigkeitsbericht
Fertigstellung des Baus und Inbetriebnahme
Das Jahr 2022 war eine Phase der Fertigstellung und des Übergangs für die Anlage von Nant de Drance. In diesen 12 Monaten wurden die folgenden entscheidenden Schritte unternommen:
- Ende der Tests zur Inbetriebnahme aller Maschinengruppen
- Belastungstests des gesamten Kraftwerks
- Durchführung der Probezeit
- Eigentumsübergang aller Maschinengruppen und damit Übertragung von Eigentum und Risiken, Beginn der 2-jährigen Garantiezeit
- Messungen der Leistung einer Maschinengruppe (Pumpe-Turbine und Motor-Generator)
Im März war das Höchstspannungsnetz für den Anschluss der Kabelleitung Bâtiaz-Verney 5 Wochen lang nicht verfügbar. Es wurden Korrektur- und Verbesserungsmassnahmen durchgeführt, einschliesslich des Austauschs unzuverlässiger Ventile, der Verbesserung von Wellendichtungen oder des Austauschs einer fehlerhaften Durchflussmessung auf einem der beiden Wasserwege.
Betrieb
Anfang Januar erhöhte Swissgrid durch die Inbetriebnahme einer speziellen Vorrichtung (Special Protection Scheme) die Leistungsbegrenzung für NDD auf 600 MW, wenn das Netz fertiggestellt ist. Die Begrenzung erhöhte sich dann auf 750 MW, als die Leitung Bâtiaz-Verney Anfang April in Betrieb genommen wurde, und wurde schliesslich mit der Inbetriebnahme der Leitung Chamoson-Chippis im Oktober aufgehoben.
Swissgrid bestätigte die Vorqualifizierung von Nant de Drance für Systemdienstleistungen: Primärregelung (PRL), Sekundärregelung (SRL) und Tertiärregelung (TRL) sowie die Wahrung des Spannungsniveaus.
Bei den meisten Betriebsstörungen, die im Kraftwerk aufgetreten sind, handelt es sich um Startfehler oder individuelle Abschaltungen einer Maschinengruppe aufgrund von Anfangsschwierigkeiten wie Sensorstörungen, Signalübertragungsproblemen oder zu langen Sequenzausführungszeiten. Für jeden Alarm werden Korrekturmassnahmen festgelegt und ergriffen, um die Zuverlässigkeit der Anlage zu verbessern.
Seit dem Übergang zum Partnerschaftsbetrieb am 1. Juli 2022 erstellt jeder der vier Partner sein eigenes Produktions- und Pumpprogramm und sendet es dann an die Energiemanagerin, Alpiq, die das zu implementierende Gesamtprogramm festlegt und die Maschinengruppen verwaltet.
Gemäss dem mit dem Bundesamt für Energie vereinbarten Inbetriebnahmeprogramm für die Staumauer Vieux Emosson wurden Tests durchgeführt, um die Absenkgeschwindigkeit des Wasserspiegels schrittweise zu erhöhen. Der geologische Experte hat keine Anzeichen für Instabilität an den Ufern festgestellt und der Ingenieur der Staumauer bestätigte, dass das Verhalten des Bauwerks völlig normal war.
Im Jahr 2022 gab es keine Vorkommnisse bezüglich der Sicherheit der Anlagen.
Projekte
Es wurde ein Projekt zur Einführung einer fortgeschrittenen Überwachung der Anlagen in zwei Phasen eingeleitet, bestehend aus fortgeschrittenen Warnungen und Alarmen in der ersten Phase und vorausschauenden Analysen in der zweiten Phase. Ziel ist die Optimierung der Wartung durch das frühzeitige Erkennen eines möglichen Ausfalls.
Einweihung
Die Einweihung des Kraftwerks NDD fand vom 8. bis 13. September statt. Insgesamt besuchten an den sechs Tagen rund 3500 Menschen die Anlagen: 430 Kinder am Tag, der für die Schulen der Region reserviert war; etwa 470 geladene Gäste am offiziellen Eröffnungstag; mehr als 1700 Personen an den beiden Tagen der offenen Tür; und rund 850 Mitarbeitende der Aktionäre Alpiq, SBB und FMV an den zwei für sie reservierten Tagen. Die Mitarbeitenden von IWB haben später einen Besuch abgestattet.
Die Kinder der Grundschulen der Region nahmen in der Maschinenkaverne an einem Quiz über Nant de Drance und die Wasserkraft teil. Sie gestalteten im Team die Maskottchen der Einweihung nach und hinterliessen an einer der Wände des Kraftwerks ihre Handabdrücke. Eine Broschüre, in der die Rolle und der Betrieb von Nant de Drance erläutert werden und was Elektrizität ist, wurde speziell für sie geschaffen.
Die Bundes-, Kantonal- und Gemeindebehörden sowie die Schüler der Schule Finhaut haben zusammen mit den Vertretern von Nant de Drance aktiv an der offiziellen Einweihungszeremonie am 9. September teilgenommen. Die Medien wurden ebenfalls eingeladen und konnten zuvor an einer Pressekonferenz der Aktionäre teilnehmen. Die Bundesrätin Simonetta Sommaruga hat uns zweimal mit ihrer Anwesenheit geehrt: am offiziellen Tag der Eröffnung und bei einem Besuch des Kraftwerks im Juni.
Die Tage der offenen Tür wurden mit Anmeldung abgehalten. Die Eröffnung der entsprechenden Plattform wurde am 18. Juni angekündigt, anlässlich der Publikation der Medienmitteilung für die Inbetriebnahme des Kraftwerks. Am 5. August waren bereits alle verfügbaren Plätze reserviert, was ein Zeichen für das Interesse der Öffentlichkeit war, Nant de Drance zu entdecken.
Das Feedback der Teilnehmer an diesen verschiedenen Tagen, die unter dem Zeichen der heutigen und künftigen Generationen standen, war sehr positiv. Das Interesse der Öffentlichkeit und der Medien, das Kraftwerk zu entdecken, wurde dadurch sogar noch verstärkt.