Ökologische Indikatoren
DENV1
Umweltkompensationsmassnahmen
Die Umweltkompensationsmassnahmen sind untrennbar mit dem Projekt Nant de Drance verbunden, da sie Teil des Konzessionsvertrags sind. Sie werden auf insgesamt 22 Mio. CHF beziffert und sind das Ergebnis der Umweltverträglichkeitsprüfung, die während der Untersuchungsphasen durchgeführt wurde; das Prinzip der Kompensation von Umweltauswirkungen war integraler Bestandteil des Auflageprojekts. Die Massnahmen gewährleisten eine optimale Integration des Projekts in seinen natürlichen Kontext. Mit ihrer Hilfe lassen sich die vorübergehenden und dauerhaften Auswirkungen neuer Infrastrukturen kompensieren.
Mit den Umweltverbänden und den betroffenen Gemeinden wurden 14 verschiedene Kompensationsmassnahmen vereinbart. Die geplanten Massnahmen müssen jedoch im Detail geprüft werden, und für ihre Umsetzung sind separate Baubewilligungen erforderlich. Da sich die territorialen Beschränkungen im Laufe der Zeit ändern, gilt es, bei der Durchführung einiger dieser Massnahmen zahlreiche Hindernisse zu überwinden, vor allem administrativer, bodenrechtlicher und technischer Art. Zuweilen müssen Massnahmen angepasst oder bei erheblichen Schwierigkeiten sogar neue Massnahmen ergriffen werden.
Das Umsetzungstempo hängt daher vom Entwicklungsstand der einzelnen Dossiers ab.
Umweltkompensations massnahmen
von insgesamt 14
Im Jahr 2023 erteilte das BAFU zwei Baubewilligungen für zwei geplante Kompensationsmassnahmen:
- Die erste, am 10. Mai 2023 erteilte Bewilligung betrifft Massnahme 9 «Renaturierung des Flussbetts des Trient – Amont des Clous». Diese Massnahme hat nicht nur ein ökologisches Ziel, sondern fügt sich auch in ein umfassenderes Programm zur Sicherung des Trient ein. Die Vorarbeiten begannen im September 2023, die Gestaltung der natürlichen Umgebung erfolgt 2024.
- Die zweite Bewilligung, datiert vom 21. Dezember 2023, betrifft Massnahme 2 «Wiederaufwertung des Lagers in Châtelard». Die Arbeiten befinden sich in der Planungsphase und sollen im Verlauf des Jahres 2024 beginnen.
Administrative Fortschritte werden durch den Abschluss eines Übereinkommensentwurfs mit der Gemeinde Martigny, der im Januar 2024 bei den kommunalen Behörden eingereicht wurde, auch für die Massnahme 6 «Lac des Sables» erwartet.
Die Massnahme 4, welche die Beseitigung von Schwellen im Fluss Trient in Vernayaz vorsah, wurde im Einvernehmen mit den Beteiligten verworfen, wodurch sich die Gesamtzahl der Massnahmen auf 14 verringert.
Bisher wurden acht Massnahmen durchgeführt, zwei weitere befinden sich in der Durchführungsphase (Verbreiterung des Flussbetts des Trient – Amont des Clous und Wiederaufwertung des Lagers in Châtelard).
Bei drei der acht durchgeführten Massnahmen endete Ende 2023 das fünfjährige Wirksamkeits-Monitoring. Es handelt sich dabei um die Massnahmen 3 «Wiederaufwertung des Installationsorts Vieux Emosson», 5 «Wiederaufwertung des Steinbruchs La Gueulaz» und 13 «Aufwertung der Kanäle der Gemeinde Saxon».
Ein Bericht über den Erfolg der Massnahmen und über mögliche Umweltanpassungen, die es umzusetzen gilt, ist derzeit für die einzelnen Massnahmen in Vorbereitung. Bei Massnahme 13 ist insbesondere auf das Vorhandensein einer Pflanze, der Blackstonia acuminata (Spät-Bitterling) hinzuweisen, die von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als bedrohte Unterart eingestuft wurde.
Weitere Informationen: Umweltmassnahmen tragen Früchte (alpiq.com)
DENV2
Jährliche Investitionen im Umweltmassnahmen
TCHF
Gesamtinvestition 31.12.2023
TCHF
Als Konzessionärin für einen Zeitraum von 80 Jahren ist Nant de Drance SA für die Durchführung dieser Kompensationsmassnahmen sowie für die Aufrechterhaltung und Überwachung der Wirksamkeit der durchgeführten Aufwertungen verantwortlich. Im Jahr 2023 beliefen sich die Investitionen in Zusammenhang mit Umweltmassnahmen auf 172 TCHF bei einer Gesamtinvestition von 7 411 TCHF.
DENV3
Treibhausgasemissionen
Die Treibhausgasemissionen werden nach den Grundsätzen des Greenhouse Gas Protocol und des GRI Reporting Standards 305 auf der Grundlage von Betriebsdaten berechnet. In diesem zweiten Berichtsjahr lag der Schwerpunkt darauf, auf die vollständige Erfassung der Emissionen für die Geltungsbereiche (Scopes) 1 und 2 hinzuarbeiten.
Direkte Emissionen (Scope 1) sind definiert als die Emissionen, die durch die Verbrennung von Treibstoffen durch ortsfeste Anlagen oder Transportmittel verursacht werden, die im Besitz des berichtenden Unternehmens sind oder von ihm kontrolliert werden:
- Treibstoffverbrauch von Betriebsfahrzeugen (13 Dieselfahrzeuge mit 65 845 zurückgelegten km)
- Treibstoffverbrauch des Notaggregats (2023 begrenzt auf regelmässige Funktionskontrollen)
Indirekte Emissionen aus eingekaufter Energie (Scope 2) sind Emissionen aus der ausserhalb erfolgenden Erzeugung von Energie (Strom und Wärme), die jedoch von ortsfesten Anlagen oder Transportmitteln verbraucht wird, die im Besitz des berichtenden Unternehmens sind oder von ihm kontrolliert werden. Folgende Scope-2-Emissionsfaktoren werden berücksichtigt:
- Stromversorgung (interne Bereiche und Pumpenergie)
In Ermangelung von Herkunftszeugnissen für diese Energieversorgung wird der durchschnittliche Emissionsfaktor für den in der Schweiz verbrauchten Strommix bei der Berechnung der Emissionen berücksichtigt.
Der Geltungsbereich 3 (Scope 3) umfasst alle anderen indirekten Emissionen aus Quellen, die nicht im Besitz des berichtenden Unternehmens sind. Er wird bei dieser Bewertung nicht berücksichtigt.
Die Treibhausgasemissionen, ausgedrückt in CO2-Äquivalent, werden direkt ins Verhältnis zum Gesamtstrom gesetzt, der nach der Speicherung über das Schweizer Höchstspannungsnetz umverteilt wird.
Treibhausgasemissionen
g CO2e pro kWh
Die durch den Kraftwerksbetrieb verursachten Treibhausgasemissionen sind weiterhin relativ gering und hängen unmittelbar vom durchschnittlichen Schweizer Strommix ab, der aufgrund des hohen Anteils der Wasserkraft- und Kernkraftproduktion im Vergleich zu einigen unserer europäischen Nachbarländer besonders vorteilhaft ist. Der Emissionsfaktor des in der Schweiz durchschnittlich verbrauchten Strommix, betrachtet für das Jahr 2023, weist einen Anstieg um knapp 75% im Vergleich zum Vorjahr aus, was die in Gramm CO2-Äquivalent pro gespeicherter und ins Netz abgegebener Kilowattstunden ausgedrückte Erhöhung erklärt.
DENV4
Umweltunfälle und -vorfälle
Umweltvorfälle sind Ereignisse, die mit dem Betrieb in Zusammenhang stehen und eine Gefahr für die Umwelt darstellen. Ein Vorfall ist daher eine Situation der fehlenden Kontrolle, der Abweichung von einer Vorschrift oder einem internen Verfahren, die Auswirkungen auf alle exponierten Umweltbereiche haben kann: Wasser, Erde, Luft, natürliche Lebensräume. Umweltunfälle sind Umweltvorfälle, die tatsächlich nachteilige Auswirkungen auf die Umwelt haben.
Beispielsweise kann das Austreten von Hydrauliköl, das in einer Auffangwanne gesammelt oder schnell mit Absorptionsmitteln behandelt wird, ohne sich in die natürliche Umgebung auszubreiten, als Umweltvorfall angesehen werden. Das Austreten von Öl, das eine Verschmutzung eines Wasserlaufs verursacht, ist hingegen aufgrund seiner tödlichen Auswirkungen auf die Fischfauna ein Umweltunfall.
Dieser Ansatz ist Teil eines Risikomanagementprozesses, der insbesondere in der Norm ISO 14001 (Umweltmanagementsysteme) entwickelt wurde.
Anzahl der Umweltvorfälle
Anzahl der Umweltunfälle
Während dieses ersten vollständigen Betriebsjahres wurden, in Absprache mit dem für den Kraftwerksbetrieb zuständigen Team, die Verfahren für die Berichterstattung und das Management von Umweltrisiken festgelegt und eingeführt. Die Betriebsereignisse werden direkt durch das Betriebspersonal untersucht, gegebenenfalls unterstützt durch die Geschäftsleitung je nach Art der Herausforderung. Das Betriebsteam (SBB) erstellt zudem einen Quartalsbericht über die Umweltunfälle und -vorfälle für das Umweltteam des Asset Managers (Alpiq).
Im Jahr 2023 wurde ein Umweltvorfall durch die für den Kraftwerksbetrieb zuständigen Teams gemeldet. Im Juli lief im Stockwerk N-4 im Bereich der Niederdruck-Kugelschieber Hydrauliköl aus. Das Leck wurde mithilfe von Absorptionsmitteln behandelt, anschliessend erfolgte eine vollständige Reinigung der verschmutzten Bereiche.